Potemkinsche Wälder
Kiefernplantagen kilometerweit. Alle Bäume gleich groß, alle Bäume gleich alt. Mal mit etwas mehr Unterholz, mal mit Blaubeeren, mal nur mit einer dünnen, trockenen Moosschicht auf ansonsten blankem Boden. Es riecht nach kochendem Harz, kein Vogel ist zu hören. An den Straßen jeweils zehn oder fünfzehn Meter tief Espen, Birken oder Eschen – dahinter immer das gleiche Trauerspiel in Variation.
Dass es auch anders geht, zeigen einige Beispiele von staatlichem, aber auch von Privatwald, in denen Unterholz zugelassen wird, wodurch der Boden länger feucht bleibt und die Temperatur deutlich sinkt. Der Klimawandel fordert Forsten und Ökosystemen schon genügend ab, da kann es nur von Vorteil sein, diese Entwicklung soweit zu verlangsamen, wie nur irgend möglich.