Berggrün
Wald im Gebirge ist immer großen Herausforderungen ausgesetzt: Kälte, Schneelasten, Erdrutschen und Lawinen, kurzen Vegetationsperioden und harschen Winden. Fauna und Flora in den Bergen haben sich stark spezialisiert, um unter diesen Bedingungen überleben zu können. Und nun ändern sich diese Bedingungen rapide. Die Winter werden kürzer und bringen weniger Schnee, die Sommer werden wärmer und nasser, die Berge werden unruhig durch den zurückweichenden Frost, der vieles dort oben zusammengehalten hat.
Durch die wärmeren Sommer verlängern sich die Vegetationsperioden, andere Pflanzenarten rücken in die einstmals exklusiven Regionen vor, Insekten und Pilze können sich besser fortpflanze und gedeihen. Das alles macht dem Biotop „Bergwald“ zu schaffen, viele Hänge und Kuppen sind bereits kahl und die dünne Bodenschicht ist dem nächsten Starkregen schutz- und haltlos ausgeliefert. An anderen Plätzen, die bis dato ganzjährig schneebedeckt waren, rückt die Flora hingegen vor und vormals felsige Hochebenen werden grün. Der Klimawandel ändert das Gesicht der Berge.
Berggrün ist eines der Kapitel aus meinem Waldprojekt, das die strukturellen und ästhetischen Veränderungen im Deutschen Wald – besser in deutschen Forsten – künstlerisch aufarbeitet.